Abschluss LandArt

Gespeichert von Klaus Mayer am 11. Juni 2023 - 11:02

Kleine, große, auffallende und weniger auffallende bunte und weniger bunte Kunstwerke finden Besucher des Walderlebnispfades für begrenzte Zeit rund um die Burg Frankenstein. Unter dem Titel „Einblicke und Ausblicke“ gestalteten etwa 20 engagierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen eines LandArt-Workshops sehr unterschiedliche Waldkunstobjekte am Panoramaweg oberhalb von Nieder Beerbach. Dabei wurde die bunte Truppe kreativer Menschen vom ehemaligen Revierförster Rolf Krämer im Schaffensdrang begleitet und motiviert.  

Anders als es der ursprüngliche Gedanke der LandArt-Kunst vertritt, wurden diesmal nicht nur Materialien aus der nächsten Umgebung verwendet, sondern es durften auch Materialen mitgebracht und mitverarbeitet werden. Der Gedanke der zeitlich begrenzten Präsenz von LandArt-Werken bleibt aber, und es ist klar, dass die gestalteten Kunstwerke nicht ewig da sein werden und sollen. Allerdings denkt der LandArt-Gedanke hier eher an eine Vergänglichkeit und nicht an Mitnahme oder Zerstörung. Leider war dies aber schon nach einer Woche geschehen! Die bunten Waldmännchen sind verschwunden und einige kleine Objekte bereits sichtbar zerstört. Wir hoffen noch, dass die Zerstörung wenigstens eine, wenn auch fragwürdige Performance war und die “Mitnahme” lediglich als Vorlage dient, um endlich etwas selbst zu gestalten und vielleicht den Pfad bei Gelegenheit wieder zu bereichern, statt zu plündern. Allein wohl bleibt der Wunsch nach der Vernunft im Menschen!  

Trotzdem machte es Spaß, denn als extrem entschleunigend, entspannend wurde es rückblickend von Teilnehmenden aller Altersstufen beschrieben. Es ist etwas Besonderes, bei wunderbarem Wetter ohne Stress einen Ort aufzusuchen, um sich für mehrere Stunden ganz bewusst auf die vielen schönen Besonderheiten in einem Wald einzulassen. Plötzlich stellt man fest, dass der sicher nicht leise Gesang der vielen Vögel keinesfalls als Lärm empfunden wird und sogar ein verrottendes Stück Wurzel sehr ästhetisch sein kann und, aus dem richtigen Winkel betrachtet, sogar ein Gesicht bekommt.     

Da der Workshop unter anderem das 25 jährige Jubiläum des Vereins „Walderlebnis Frankenstein“ begleiten sollte, gab es am vorletzten Abend auch eine kleine Feier mit einem üppigen Waldmahl für alle Teilnehmende und die Mitglieder des Vereins.  

Den Abschluss bildete natürlich auch hier am Sonntagnachmittag eine Vernissage, bei welcher alle Kunstschaffenden, selbstverständlich bei Sekt und Häppchen, ihr Werk kurz vorstellen konnten.

So ist der Walderlebnispfad wieder um eine kleine, vorübergehende Station reicher geworden und sicher ein schönes Ausflugsziel, wenn man sich nach dem Durchschreiten der “Waldtür” auf die Suche macht, um bunte Bäume, Baumgesichter, wilde Kerlen, große und kleine Aus- und Einblicke und leere Plätze mit unsichtbaren bunten Waldmännchen zu finden.  

 

Klaus Mayer

Walderlebnis Frankenstein e.V.